Die Novelle zur Wiener Bauordnung

Die Novelle zur Wiener Bauordnung – Ein weiterer Mühlstein statt Leistungsanreize und Hilfe!

Wien (OTS) vom 2. Juli 2018:
Der Verein zur Revitalisierung und architektonischen Aufwertung der Wiener Gründerzeithäuser erhebt mit sachlichen Argumenten Protest gegen die Novelle der Wiener Bauordnung:

Den Wiener Gründerzeithäusern ist mit der getroffenen politischen Entscheidung nicht geholfen. Rechtliche und wirtschaftliche Bedenken wurden ignoriert, offenbar gab es hauptsächlich populistische Beweggründe für das überhastete Vorgehen. Das historische Stadtbild soll geschützt werden, heißt es vordergründig. Die neuen Rechtsinstrumente schaffen aber Rechtsunsicherheiten bei den Begriffen der technischen und wirtschaftlichen Abbruchreife. Ohne Bestätigung der MA 19 kein Abriss, dieser Entscheidungsprozess (öffentliches Interesse) ist zu wenig abgesteckt, die Gefahr von Willkürentscheidungen kann nicht ausgeschlossen werden.

Wir behalten uns als Verein gegen diese Entscheidung rechtliche Schritte vor. Wir sehen durch die jüngsten Verschärfungen eine weitere Einengung der freien Erwerbsausübung und Diskriminierung bei Altbauten in der Schutzzone gegenüber jenen außerhalb der Schutzzone. Schutzzonen haben Sonderauflagen (z.B. bei Fassaden oder die Pflicht zu teuren Kastenfenstern) zur Stadtbilderhaltung, bekommen dafür aber keinen nennenswerten wirtschaftlichen Ausgleich.

Die Wiener Gründerzeithäuser hätten schon längst Leistungsanreize und eine gesunde Ertragsbasis verdient. Der Wiener Richtwert mit 5,58 Euro Nettomiete pro Quadratmeter ist eine offene Diskriminierung gegenüber dem Richtwert der Steiermark mit 7,70 Euro. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat unsere Beschwerde angenommen und wird hoffentlich bald eine Entscheidung im Sinne der Gerechtigkeit fällen. Wegen der Ungleichbehandlung mit Neubauten und fehlender Anreize für die Erhaltung von Altbauten hat der Verein gemeinsam mit der Initiative Denkmalschutz die Petition “Stadtbild-Erhaltung Wien” im März gestartet.

Hintergrundinformationen: www.stadtbilderhaltung.wien sowie  www.ZinshausZukunft.wien

Rückfragen & Kontakt:
Kaspar Erath, Obmann Verein zur Revitalisierung und Aufwertung der Wiener Gründerzeithäuser,
mobil: 0699 /1952 7484

Link zur APA Meldung

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